Kirche St. Vigil in Altenburg

In Altenburg erhebt sich nicht nur die wahrscheinlich älteste Kirche Südtirols, sondern gleich darüber eine weitere Kirche, die rund ein Jahrtausend später erbaut wurde. Es handelt sich dabei um die Kirche St. Vigil, die dem Hl. Vigilius, Bischof von Trient, geweiht wurde. Dieser Heilige wird heute besonders in Südtirol und im Trentino verehrt. Ein Gotteshaus an dieser Stelle wurde bereits Mitte des 9. Jahrhunderts im Vigiliusbrief und danach 1288, 1326 und 1390 erwähnt. Auch eine Burganlage thronte in uralten Zeiten auf dieser Porphyrkuppe.

Das heutige Kirchlein wurde 1491 im spätgotischen Stil erbaut und 1497 mit einem Gewölbe versehen. Der Turm stammt noch aus dem 14. Jahrhundert. An seiner Nordseite befinden sich Reste eines Freskos, das den Hl. Christophorus zeigt und auf die Zeit zwischen 1360 und 1380 zurückreicht. Die Westseite ziert ein sogenanntes Kummernusbild, entstanden um 1420: Kümmernis, oder Wilgefortis, ist eine fiktive Volksheilige, um die sich eine Legende rankt. Ein Medaillonfries mit den Vierzehn Nothelfern ist hingegen zur Gänze verblasst.

Innen besticht die Kirche St. Vigil durch den schönen geschnitzten, in Gold und Farbe gefassten Flügelaltar, entworfen von Stanis Gruber aus Eppan und umgesetzt vom Grödner Holzschnitzer Jakob Mussner im Jahr 1912. Die Glasmalereien aus dem 19. Jahrhundert zeigen die Brüder des Hl. Vigilius, Claudian und Magorian, sowie die Apostel Petrus und Paulus. Und wie ist die Kirche zu erreichen? Sie befindet sich im Weiler Altenburg, ein Parkplatz ist vorhanden. Am Kirchlein, heute ein beliebter Ort für Hochzeiten, führt auch der Weg zum Aussichtspunkt "Klotzbank" vorbei.